Die Hippe
ist ein kleines Messer mit deutlich gebogener Klinge und innen liegender Schneide. Vor Erfindung der Rebschere bzw. Gartenschere war dieses gebogene Messer das universelle Schneidgerät von Weingärtnern, Gärtnern und Landwirten.
Im Prinzip ist es eine kleine Sichel, deren gebogene Klinge beim Schneiden von Zweigen, Ruten und Trieben erwünschten Widerstand bietet und so die Arbeit erleichtert. Das Schneidgut rutscht an der Schneide entlang und der daraus resultierende ziehende Schnitt ist zweckmäßig, da sauber und Kräfte schonend.
Die frühesten echten Hippenformen in Mitteleuropa begegnen uns schon in keltischer Zeit und einige Formen wurden äußerlich fast unverändert bis zum Beginn des 20. Jhs. hergestellt.

Mittelalterliche Darstellung Hippe-Sichel

Eine für alles
Die einfachste Variante ist die starre Hippe. Bei ihr ist der Griff entweder wie bei der französischen Serpette aus der Klinge entwickelt oder aus der Klinge wird ein Dorn, die sogenannte Griffangel
ausgeschmiedet, die durch einen gedrechselten längsgelochten Holzgriff gesteckt, und am Ende umgeschlagen wird. Aufgrund der großen Verbreitung und Bedeutung des Gerätes avancierte die Hippe mitunter sogar zum Zunftzeichen der Gärtner und Weingärtner. Sie diente aber nicht nur zum Schneiden von Wassertrieben, Veredelungsreisern und Ruten, sondern auch für die Traubenernte im Weinberg, zur Klauenpflege bei Schafen und Rindern, den Korbmachern für ihre Weiden usw...

“Ungezählte Jahre eingehenden Studiums haben uns Messer und Scheren für alle Zwecke geschaffen. Fast möchte man sagen, dass des Guten etwas zuviel getan  worden ist. Vor allem sei aber ganz besonders darauf hingewiesen, dass gerade bei den Schneidewerkzeugen das alte Sprichwort gilt: Gutes Werkzeug ist halbe Arbeit!”   
Paul Schütze, Handbuch der Gartengeräte, 1928.

Regionale und zeitliche Unterschiede
In der Ausformung von Klingen und Griffen gibt es regionale und zeitliche Unterschiede. So sind z.B. die Hippen der Provence fast rund, während sich die süddeutschen Varianten eher einer winkeligen Klingenform annähern. Gerade die älteren Hippen haben häufig sehr stark knollenartig verdickte Griffenden, die den Handballen beim Zug ein gutes Widerlager geben. Spätere, häufig industriell hergestellte Formen, sind nur noch sehr wenig profiliert und verdickt. Da die Hippen scharf sein müssen, sich wegen der gebogenen Klingen aber ein Futteral nicht durchsetzen konnte, kamen auch bereits vor 1800 Klapphippen in allgemeinen Gebrauch.
Gerade in Frankreich und Italien begegnen häufig Klapphippen ohne Feder und Arretiermechanismus. In Deutschland hat man dagegen entweder die günstigeren starren Hippen oder aber gleich die aufwendig gefederten, taschenmesserartigen Klapphippen bevorzugt. Der Preisunterschied zwischen einer einfachen Hippe, die jeder Dorfschmied herstellen konnte und der Klapphippe aus der Messerfabrik betrug immerhin etwa 100 Prozent.

Hippen heute
Auch heute noch tut dieses Werkzeug gute Dienste. Wir  benutzen die Hippen zum Kräuter ernten ebenso wie zum Stauden abräumen, Aufschneiden von Paketen usw.. Die Klapphippe hat ein Gartenfreund ohnehin immer in der Tasche, auch für unterwegs, um Ostersträuße, Barbarazweige, Stecklinge oder Grillspieße zu schneiden. Neben den alten, bereits  “eingearbeiteten” Stücken überzeugen uns die handwerklich hervorragend gefertigten Klapphippen der Firma TINA in Reutlingen, die ein langes Arbeitsleben ihre guten Dienste leisten.
©Blickfang: Alte Zeiten

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